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Neue künstliche Linse schafft klares Bild auf drei Entfernungen – Selbst Lesen ist ohne Brille möglich

650.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr – meist über 60-Jährige – müssen sich in Italien einer Operation unterziehen, um die Folgen des Grauen Stars zu beheben. Der Eingriff besteht darin, dass die vom Star getrübte Linse durch eine künstliche ersetzt wird. Dabei kommen gerade im öffentlichen Gesundheitsdienst monofokale Linsen zum Einsatz, also Intraokularlinsen, die allein auf eine Entfernung scharfstellen. Das bedeutet, dass auch nach der Star-OP meist noch zusätzliche Sehhilfen notwendig sind, etwa beim Lesen oder Autofahren.

Die Vorteile der Trifokallinsen

In der Privatklinik St. Anna setzt man nun dagegen – falls die Patientinnen und Patienten dies wünschen und der Eingriff privat vorgenommen wird (der Einsatz der Linsen ist nicht vorgesehen, sollte der Eingriff im Rahmen der Vereinbarung mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb erfolgen) – auf eine neue Generation von Intraokularlinsen, sogenannte Trifokallinsen, die dank „Wavefront Shaping“, eines innovativen Schliffs also, drei Entfernungen ausgleichen können anstatt nur eine.

Anders als herkömmliche Linsen verfügen Trifokallinsen demnach über einen kleinen Bereich auf der Oberfläche, der bis zu 1,5 Dioptrien für die kurze Sicht hinzufügt. Im Klartext heißt dies, …

  • … dass Trifokallinsen erstens klare Sicht auch in die Ferne ermöglichen, und zwar ganz ohne Brille. Monofokale Linsen bilden dagegen weit entfernte Gegenstände meist nur verschwommen ab, ihre Träger müssen daher auf eine Brille zurückgreifen.
  • …dass ein zweiter Bereich der Trifokallinse sehr gut auf die mittlere Distanz fokussiert, dort also für ein klares Bild sorgt. So können auch Computer und Smartphones bedient werden, ohne dass dafür zusätzliche Sehhilfen notwendig sind.
  • … dass es als dritten Fokus jenen auf die Nähe gibt. Die allermeisten Patientinnen und Patienten mit Trifokallinsen können also nach dem Eingriff vor allem bei guten Lichtverhältnissen wieder ohne Brille lesen.

Korrektur aller Fehlsichtigkeiten

Anders als monofokale Linsen korrigieren Trifokallinsen auch Weitsichtigkeit und Astigmatismus. Und anders als bisherige multifokale Linsen produzieren Trifokallinsen auch kein Flimmern, keinen Lichtschein und keine Blitze, nichts also, was das Sehgefühl stören würde. So decken Trifokallinsen ganz ohne Nebenwirkungen die gesamte Palette an Fehlsichtigkeiten ab und sind vor allem aktiven Menschen zu empfehlen. Sie können ihren Alltag nach der Star-OP ganz ohne zusätzliche Sehhilfe bewältigen: vom Lesen und Schreiben über das Arbeiten am PC bis hin zum Autofahren und zum Sport.

Noch einen weiteren Vorteil haben Trifokallinsen. Anders als bei Gleitsichtbrillen muss nicht etwa die Blickrichtung angepasst werden, um unterschiedliche Entfernungsbereiche scharfzustellen. Vielmehr hat unser Gehirn die Fähigkeit, unscharfe Bilder auszublenden, und entwickelt so bei jeder Blickrichtung ein scharfes, ungetrübtes Bild. Oder um es kurz zu sagen: Man schaut, wohin man will, und sieht scharf.

Einfacher, minimalinvasiver Eingriff

Der chirurgische Eingriff ändert sich übrigens nicht, egal, ob bei der Operation nun eine mono- oder eine trifokale Linse eingesetzt wird. Es ist stets eine minimalinvasive, bei der die Augenärzte mit einem gerade einmal 2,2 Millimeter langen Schnitt auskommen. Durch diesen Schnitt wird die alte, vom Star getrübte Linse abgesaugt und die neue trifokale Linse eingesetzt. Dabei muss keine Naht gesetzt werden, der Eingriff dauert nicht länger als 15 Minuten und selbst bei der Anästhesie kommt man mit einer lokalen Betäubung durch Augentropfen aus.

Auch die Nachbehandlung ist im Normalfall mehr als einfach. 15 Tage lang müssen die Patienten antibiotische und entzündungshemmende Augentropfen verwenden und verhindern, dass übermäßig Staub in das operierte Auge gelangt – mehr nicht. Schon wenige Tage nach dem Eingriff sollte sich die neue, ungetrübte Sicht entwickeln, die Patienten können ihre Arbeit und ihren Alltag wiederaufnehmen. In jedem Fall aber wird stets nur ein Auge operiert, das zweite kommt nach einer Pause von 15 bis 30 Tagen dran.

Auch wenn die Trifokallinse einer Revolution in der Behandlung des Grauen Stars gleichkommt und ein ganz neues Seh- und damit Lebensgefühl vermittelt, werden ihre Kosten doch nicht von der Krankenkasse übernommen. Möchte man deshalb eine Trifokallinse einsetzen, kann man den entsprechenden Eingriff an der Privatklinik St. Anna nur privat und nicht etwa konventioniert vornehmen lassen.

Leiden Sie unter Grauem Star? Einfach melden!

All jene, die unter den Folgen eines Grauen Stars leiden und die dieses neue Sehgefühl erleben möchten, können einen Termin für eine Untersuchung vor einer Staroperation mit dem Einsatz einer Trifokallinse an der Abteilung Augenheilkunde der Privatklinik St. Anna vereinbaren.